Der Erfurter Latrinensturz ist ein historisches Ereignis, das sich 1184 in der Stadt Erfurt in Deutschland ereignete. Bei dem Vorfall stürzte eine große Latrine (ein Toilettenblock) in einen Fluss und riss eine angrenzende Brücke mit sich.
Die Latrine, die sich in der Nähe der Krämerbrücke befand, war Teil einer Anlage, die von den Mönchen des Benediktinerklosters St. Peter und St. Paul genutzt wurde. Die Latrine bestand aus einer Holzkonstruktion, die über den Fluss Gera gebaut wurde, und war für die Abfallentsorgung der Mönche bestimmt.
Der Sturz der Latrine führte zur Zerstörung der angrenzenden Steinerne Brücke von Erfurt, die eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen innerhalb der Stadt war. Das Unglück wurde durch eine Kombination aus Wassermassen nach starken Regenfällen und der mangelhaften Konstruktion der Latrine verursacht.
Der Erfurter Latrinensturz hatte weitreichende Folgen für die Stadt. Neben der Zerstörung der Brücke wurde auch ein beträchtlicher Teil der Stadtmauer beschädigt. Die Reparaturarbeiten dauerten mehrere Jahre und führten zu erheblichen Kosten für die Stadt.
Der Vorfall wurde später in den Chroniken der Stadt Erfurt festgehalten und ist ein Beispiel für die Bedeutung der hygienischen Infrastruktur und deren Auswirkungen auf das städtische Leben im Mittelalter.
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